Vom 7. – 10. Oktober 2021 finden in Abrantes (Portugal) die Bike-OL Europameisterschaften der Elite (EMTBOC) und der Junioren und Jugend (EJYMTBOC) statt. Die Schweiz geht mit einer rekordverdächtigen Delegation von acht Wettkämpfer*innen und intakten Medaillenchancen an den Start.

Podest Frienisberg
Können hoffentlich auch an der EM in Portugal  jubeln:
Noah Rieder und Simon Brändli, Medaillengewinner
an der WM in Finnland

Das Schweizer Bike-OL Team hofft, den Flow der erfolgreichen Weltmeisterschaften in Finnland in den Süden Europas mitzunehmen. Insbesondere vom Elite-Team um Simon Brändli und Adrian Jäggi darf dank einer problemlosen Vorbereitung einiges erwartet werden.

Simon Brändli muss nach einer herausragenden WM mit vier Medaillen zum engen Favoritenkreis an den Europameisterschaften gezählt werden. Aufgrund seiner Saison-Resultate und seines Formstandes sind Medaillen in allen Disziplinen möglich. Und auch im Weltcup sind die Ambitionen auf einen Podestplatz des Winterthurers durchaus intakt, befindet er sich doch vor dem Weltcup-Final (gleichbedeutend mit der EM) in einem finnischen Sandwich hinter Samuel Pokala und vor Andre Haga auf dem zweiten Zwischenrang.

Adrian Jäggi stellte im Vorfeld seine körperliche Form mit einem zweiten Rang am Iron Bike Rennen in Einsiedeln (26. September) eindrücklich unter Beweis und reist deshalb mit einem guten Gefühl und viel Vorfreude nach Portugal. Die Nationaltrainerin Christine Schaffner traut ihm Top-Ten-Ränge, im Idealfall gar ein Diplom zu. Bei Silas Hotz steht in seiner ersten vollständigen Elitesaison weiterhin der Erfahrungsgewinn in internationalen Wettkämpfen im Vordergrund. Nichtsdestotrotz dürfen aufgrund seiner fahrerischen Stärke Plätze im vorderen Mittelfeld erwartet werden.

Auch bei den Damen-Elite ist der Erfahrungsgewinn das primäre Ziel. Noch in Finnland startete aufgrund der Abwesenheit der leider immer noch rekonvaleszenten Maja Rothweiler keine Schweizerin im Elitefeld. Mit Arianna Arpagaus und Mirjam Hellmüller gehen in Abrantes nun gleich zwei Debütantinnen an den Start und können dabei erste Erfahrungen in internationalen Wettkämpfen sammeln.

An internationaler Erfahrung fehlt es Nationaltrainerin Christine Schaffner, ihres Zeichens mehrfache Weltmeisterin, definitiv nicht. Auf Wunsch von Brändli und Jäggi gibt sie für diese Europameisterschaften ein (vorerst) einmaliges Comeback und startet mit den beiden Spitzenfahrern in der Mixed-Staffel. Da bei dieser Wettkampfform einige sehr gute Teams erwartet werden, wäre das Erreichen eines Diploms als grosser Erfolg zu werten. Mit Hellmüller, Hotz und Arpagaus kann die Schweiz gar ein zweites Staffel-Team stellen.

Neben der Elite nehmen auch Noah Rieder und Flurin Schnyder an den gleichzeitig stattfindenden Junioren-Europameisterschaften statt. Nach einer für Rieder erfolgreichen WM darf in seiner letzten Saison als Junior allerhand erwartet werden und er dürfte im Kampf um die Medaillen ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Flurin Schnyder hofft nach seinem Debut in Finnland auf einen weiteren Schritt nach vorne und strebt an seinen zweiten internationalen Wettkämpfen die Top-Ten an.

Auch auf die Jugend-Europameisterschaften darf man aus Schweizer Sicht gespannt sein, versucht sich hier mit Noé Henseler noch ein weiterer Neuling seine Sporen auf internationalem Parkett zu verdienen. Zwar sind die internationalen Kräfteverhältnisse in dieser Kategorie schwer abzuschätzen, doch Henselers nationale Klassierungen und Zeiten lassen durchaus ansprechende Resultate erwarten. Zusammen mit Rieder und Schnyder wird er zum Abschluss auch die Junioren-Staffel bestreiten.

Programm

  • Do 07.10.: Sprint (EJYMTBOC)
  • Fr 08.10.: Mitteldistanz (EMTBOC/WCup und EJYMTBOC)
  • Sa 09.10.: Langdistanz (EMTBOC/WCup und EJYMTBOC)
  • So 10.10.: Mixed-Staffel (EMTBOC/WCup) und Staffel (EJYMTBOC)

Offizielle Veranstalterseite: https://mtbo2021.fpo.pt/

(Text: Thomas Bossi, Bilder: Beat Schaffner (Teaser), Silas Hotz)