Am Sonntag wurde in Zürich der traditionelle Silvesterlauf ausgetragen. Bei der Elite standen dabei auch Athletinnen und Athleten des Schweizer OL-Kaders am Start. Für die Bestleistung aus Sicht der Orientierungsläufer sorgte Matthias Kyburz mit dem vierten Rang.

2016 silvesterlauf
Matthias Kyburz.
Mit über 24'000 angemeldeten Läuferinnen und Läufern konnte der Zürcher Silvesterlauf zum 40. Jubiläum einen weiteren Anmelderekord verzeichnen. Laufsportbegeisterte aus 105 Nationen liessen sich auch von leichtem Regen nicht beirren. Um dem Publikum ein Spektakel zu bieten, wurden die Eliterennen auf einer kurzen Rundstrecke und erstmals als Ausscheidungsrennen ausgetragen.

Nach dem Start am Limmatquai wurden die Elite-Läuferinnen und -Läufer auf eine rund 325 Meter lange Strecke um Fraumünster und Stadthaus geschickt. Alle zwei Runden warteten Zwischensprints, nach denen die jeweils letztplatzierten Athleten von der Jury aus dem Rennen genommen wurden. Nach etwas über fünf Kilometern machten dann die besten Läufer den Tagessieg unter sich aus. Auf diese Weise bekam das Publikum die Athleten häufig zu sehen, und zudem hofften die Organisatoren auf spannende Zwischensprints.

Im Rennen der Männer kam es aber zu einer frühen Selektion: OL-Weltmeister Matthias Kyburz (Liebefeld/BE) schlug vom Start weg ein hohes Tempo an, und bald bildete sich eine Vorhut von fünf Mann. Ausser dem Vorjahressieger Tadesse Abraham (Genf/GE) liefen in dieser Spitzengruppe der Eritreer Simon Tesfay, die beiden Kenianer Patrick Ereng und Bernard Matheka sowie der Genfer Julien Lyon. Zur Rennhälfte verloren Lyon und Matheka den Anschluss. So machten drei Läufer den Sieg unter sich aus.

Acht Sekunden hinter Tadesse Abraham sicherte sich Simon Tesfay im Sprint gegen Patrick Ereng den zweiten Platz. Während Julien Lyon das hohe Anfangstempo nicht halten konnte, gelang es Matthias Kyburz in der Schlussphase, sich Rang um Rang nach vorne zu arbeiten. Im Finale konnte er gar noch Bernard Matheka hinter sich lassen. So platzierte sich Kyburz als zweitbester Schweizer auf Rang Vier. «Der neue Modus war schon speziell: Ich habe vom Start weg alles gegeben, um mich in den vordersten Positionen zu halten und nicht vorzeitig eliminiert zu werden. Die Stimmung entlang der kurzen Rundstrecke war sehr gut und es war schön, so oft von den Bekannten am Streckenrand angefeuert zu werden», sagte Kyburz.
Ebenfalls bei den Elite Männern standen Daniel Hubmann und Andreas Rüedlinger am Start. Beide schieden jedoch im Verlauf des Rennens aus.

Hauswirth und Gross
Bei den Damen Elite sicherte sich die Kenianerin Betty Chepkwony den Sieg, gefolgt von den Schweizerinnen Martina Strähl und Krisztina Papp. Nicht in die Endphase der besten fünf Athletinnen kamen die Top-Orientierungsläuferinnen Natalia Gemperle und Sabine Hauswirth sowie Julia Gross. Die Zürcherin Gross, die als erste der drei Orientierungsläuferinnen ausschied, zeigte sich dennoch erfreut über ihre Leistung: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Runden absolvieren darf», sagte die 25-Jährige. Dank der kurzen Runden sei die Stimmung während des Wettkampfs sehr gut gewesen: «Überall hatte es Fans. Das war motivierend.»
Auch die Bernerin Hauswirth, die wie Gemperle im letzten Durchgang ausschied, war zufrieden mit ihrer Leistung. Das Rennen habe Spass gemacht. Jedoch sei es schwierig gewesen, im Rennen zu wissen, an welcher Position man sich genau befinde.
(Text: pd/SF; Bild: Alphafoto)