Am Orientierungslauf-Weltcup in Tschechien laufen Simona Aebersold und Matthias Kyburz über die Langdistanz auf den zweiten Rang. Mit sechs weiteren Top-Ten-Rangierungen zeigt die Schweiz eine starke Teamleistung.

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Das Podest der Herren


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Das Podest der Frauen

Im nordtschechischen Sandsteingelände wurde die zweite Runde des Orientierungslauf-Weltcups mit einer Langdistanz abgeschlossen. Das Gebiet mit den massiven Felsformationen forderte nicht nur mit steilen Anstiegen, sondern auch mit schwierigen Routenwahlen. Oft galt es sich zwischen der direkten Route zwischen den Felsen im Hang oder den Umlaufrouten oberhalb respektive unterhalb der steilen Partien zu entscheiden.

Aebersold und Alexandersson in einer eigenen Liga

Erneut lieferte sich Simona Aebersold ein Duell um den Sieg mit Tove Alexandersson aus Schweden. Am Ende musste sich Simona Aebersold wiederum mit dem zweiten Rang begnügen, 2:39 Minuten hinter Alexandersson. „Es hatte wieder viele anspruchsvolle Routenwahlen und ich habe wohl nicht immer die beste gewählt. Dennoch hatte ich immer einen klaren Plan und die Posten standen dort, wo ich sie erwartete. Beim 10. Posten habe ich zwar Tove Alexandersson näherkommen sehen, ich wusste aber, dass das Rennen noch lange dauert und ich mein eigenes Rennen durchziehen muss, das ist mir gut gelungen“, erzählt die 25-Jährige.

Dahinter unterlief Natalia Gemperle ein grosser Fehler, indem sie statt zu Posten 13 zu Posten 9 läuft und dadurch einen Podestplatz vergab. Sie wurde am Ende 4. mit nur 11 Sekunden Rückstand auf Rang 3, den Sara Hagström belegte. Doch auch die drittplatzierte Schwedin verlor über 9 Minuten auf ihre Teamkollegin Alexandersson. „Ich bin nicht zufrieden mit meiner Leistung. Ich liess mich ablenken als ich Sara Hagström sah und beging einen grossen Fehler. Ich muss besser lernen mit dem Gegnerinnenkontakt umzugehen und konzentriert zu bleiben“, zeigt sich Natalia Gemperle selbstkritisch. Auch Sabine Hauswirth durfte sich mit Rang 9 über eine Top-Ten-Rangierung freuen. Elena Roos läuft in ihrem letzten internationalen Langdistanz-Rennen auf den zehnten Rang.

Matthias Kyburz erneut nur von Fosser geschlagen

Auch im Männerrennen zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg zwischen Kasper Fosser und Matthias Kyburz ab. Matthias Kyburz startete schnell und holte Gustav Bergman, Daniel Hubmann und letztlich auch Albin Ridefelt auf, die drei, sechs und zwölf Minuten vor Kyburz gestartet sind. Der Fricktaler verlor dann im mittleren Abschnitt zu Posten 19 etwa 1 Minute im Vergleich zu Kasper Fosser und so lief er letztlich wiederum auf den zweiten Rang hinter dem Norweger – wie bereits an der WM 2021 und 2023. „Im Grossen und Ganzen war es ein gutes Rennen, ich fühlte mich physisch sehr gut. Es hat mir natürlich ein positives Feedback gegeben, dass ich einige Konkurrenten aufholen konnte. Ich hatte zu Posten 3 einen Zeitverlust und dann nochmals zu Posten 19. Aber dennoch ist diese Weltcuprunde für mich sehr erfolgreich verlaufen mit den Rängen 1, 2, 3 und 4.“, bilanziert Kyburz.

Gustav Bergman klassiert sich auf dem dritten Rang, Daniel Hubmann läuft als Vierter knapp neben das Podest. „Am Anfang verlief mein Rennen nicht ganz optimal, ich wurde dann auch eingeholt vom Bergman-Kyburz-Zug und konnte sicher auch phasenweise davon profitieren. Dank einer guten Schlussphase konnte ich noch den vierten Rang herausholen“, fasst der 40-Jährige zusammen. Mit einem starken Rennen wird Martin Hubmann Sechster. Joey Hadorn als Zehnter und Timo Suter auf Rang 15 komplettieren die gute Teamleistung.

Nach diesen Weltcuprennen wechselt der Fokus auf die Sprint-Disziplinen. Als nächster Höhepunkt stehen in zwei Monaten die Europameisterschaften in Verona mit einem Einzelsprint, einer Sprintstaffel und dem KO-Sprint auf dem Programm.

Resultate

Česká Lípa. Orientierungslauf-Weltcup. Langdistanz. Frauen (9.4 km, 720 HM, 20 Po.): 1. Tove Alexandersson (SWE) 1:17:36. 2. Simona Aebersold (SUI) 02:39 zurück. 3. Sara Hagström (SWE) 09:11. 4. Natalia Gemperle (SUI) 09:22. 5. Lisa Risby (SWE) 9:29. 6. Marie Olaussen (NOR) 10:46. Ferner: 9. Sabine Hauswirth (SUI) 12:35. 10. Elena Roos (SUI) 13:05. 22. Paula Gross (SUI) 18:01. 32. Siana Senn (SUI) 19:58. 39. Martina Ruch (SUI) 21:29. 46. Sanna Hotz (SUI) 22:46. 52. Marion Aebi (SUI) 23:57.

Männer (12.9 km, 990 HM, 29 Po.): 1. Kasper Fosser (NOR) 1:36:29 2. Matthias Kyburz (SUI) 01:16 zurück. 3. Gustav Bergman (SWE) 06:04. 4. Daniel Hubmann (SUI) und Tomas Krivda (CZE) 07:21. 6. Martin Hubmann (SUI) 08:30. Ferner: 10. Joey Hadorn (SUI) 09:34. 15. Timo Suter (SUI) 11:54. 26. Pascal Buchs (SUI) 13:11. 32. Florian Howald (SUI) 14:57. 50. Riccardo Rancan (SUI) 18:33.

 (Text: Annalena Schmid, Foto: Petr Hap)