Beim 7. nationalen OL auf dem San Bernardino Pass sicherten sich Simone Niggli und Baptiste Rollier in den Elitekategorien den Sieg. Der Langdistanz-Wettkampf war zugleich Finallauf der Swiss Orienteering Elite League, in der die Favoriten ihrer Rolle gerecht wurden.
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Baptiste Rollier gewinnt bei den Herren.


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Matthias Kyburz wird Zweiter.


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Daniel Hubmann wird Dritter.

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Simone Niggli gewinnt bei den Damen.


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Sara Lüscher (2.) und Julia Gross (3.).

Auf rund 2000 Metern über Meer wurde am Sonntag der 7. nationale OL der Saison ausgetragen. Auf dem San Bernardino Pass gingen rund 1800 Teilnehmende auf Postenjagd, in einem für OL hervorragenden aber nicht alltäglichen Gelände: Die Bahnen führten die Läuferinnen und Läufer durch Hochgebirgsgelände oberhalb der Baumgrenze wobei zahlreiche Felsen, Hügel, kleine Seen und Sümpfe ein genaues Kartenlesen erforderten. Auch physisch stellte das Gelände seine Anforderungen an die Teilnehmenden: «Es war sehr schön aber hart», war darum ein viel gehörtes Fazit im Ziel.

Bei den Herren Elite kam Baptiste Rollier am besten mit dem Gelände der 12 Kilometer langen und mit über 500 Höhenmetern versehenen Bahn zu recht. Er feierte den Tagessieg mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf seinen Kaderkollegen Matthias Kyburz. Auf den dritten Rang lief Daniel Hubmann, der zuvor alle Wertungsläufe der Swiss Orienteering League für sich entscheiden konnte. Sowohl Kyburz als auch Hubmann hatten im Postenraum mehrmals kleine Unsicherheiten zu beklagen. «Beim zweitletzten Posten verliere ich zudem knapp eine Minute», so Hubmann. Kyburz zeigte sich ansonsten zufrieden mit seinem Rennen: «Hinsichtlich des WeltcupFinals war das ein guter Formtest, auch wegen des ähnlichen Geländes in Arosa.»

Nicht ganz eine so lange Bahn wie die Herren hatten die Damen Elite zu absolvieren. Mit 8,3 Kilometer und rund 360 Höhenmetern wurde der Langdistanz-Wettkampf jedoch seinen Anforderungen mehr als gerecht. Am schnellsten absolvierte Simone Niggli den OL auf der Passhöhe. Wie schon tags zuvor gewann sie das Eliterennen der Damen. Ganz zufrieden war sie jedoch nicht: «Ich hatte immer wieder Mühe mit der Feinorientierung», sagte die Bernerin. Zudem habe sie sich zu Posten 7 einen Fehler von rund einer Minute eingehandelt.

Etwas mehr als eine Minute hinter Niggli klassierte sich Sara Lüscher auf dem zweiten Rang: «Ich hatte ein gutes Rennen», so die Zürcherin. Lediglich zu Posten 12, als sie die vor ihr gestartete Sarina Jenzer einholte, habe sie kurz einen Fehler begangen. Julia Gross komplettierte auf dem dritten Rang das Podium mit einem Rückstand von knapp drei Minuten auf die Siegerin.

Während bei den Herren Elite alle Topfavoriten auf dem San Bernardino teilnahmen, war Judith Wyder bei den Damen Elite die grosse Abwesende am nationalen OL-Wochenende. Die vierfache Weltmeisterin erholt sich derzeit von ihrer Verletzung und möchte in zwei Wochen am Weltcup Final in Arosa wieder am Start stehen

In den Juniorenkategorien sicherten sich Sandrine Müller und Sven Hellmüller die Tagessiege auf dem San Bernardino. Während Müller auf ihre Konkurrentinnen Kerstin Ullmann (2.) und Andrea Roggo (3.) über fünf Minuten Vorsprung hatte, war das Juniorenrennen knapper ausgefallen. Nur vier Sekunden hinter Hellmüller lief Tobia Pezzati auf den zweiten Rang. Dritter wurde Thomas Curiger, der Sieger vom Vortag.

Klare Siege in Elite League
Der 7. nationale OL war für die Elite- und Juniorenkategorien zugleich der Finallauf der Swiss Orienteering Elite League. Dabei gab es keine Überraschungen: Bei den Damen lag Simone Niggli bereits mit ihren Siegen in den übrigen Wertungsläufen, zuletzt am Samstag, alleinig und kaum einholbar an der Spitze des Klassements. Mit ihrem Sieg am Sonntag feierte die 23-fache Weltmeisterin entsprechend eindrücklich den Gewinn der Jahreswertung. Hinter der vom Spitzensport zurückgetretenen Athletin komplettierten mit Julia Gross und Sara Lüscher aktuelle Kaderläuferinnen das Podest.

Gleich tat es ihr Daniel Hubmann. Auch er hatte vor dem Finallauf das Punktemaximum aufweisen können und gab die Führung nicht mehr aus der Hand. Hubmann gewann vor Matthias Kyburz und Baptiste Rollier. Dabei hatte der gebürtige Ostschweizer 6 respektive 19 Punkte Vorsprung auf seine Kollegen auf dem Podium.

Bei den Juniorinnen konnte Sandrine Müller die Jahreswertung für sich entscheiden, bei den Junioren sicherte sich Thomas Curiger den Sieg. Niggli und Müller hatten die Gesamtwertung jeweils mit dem Punktemaximum beenden können.
(Text und Bilder: Severin Furter)

Rangliste 7. nationaler OL
Herren Elite (12,0 km; 525 m; 28 Po.): 1. Baptiste Rollier, 1:12:25; 2. Matthias Kyburz, +1:31; 3. Daniel Hubmann, +1:48; 4. Martin Hubmann, +3:00; 5. Florian Howald, +4:19; 6. Christoph Meier, +4:29.
Damen Elite (8,3 km; 360 m; 17 Po.): .): 1. Simone Niggli, 1:01:39; 2. Sara Lüscher, +1:18; 3. Julia Gross, +2:50; 4. Rahel Friederich; +3:55; 5. Sabine Hauswirth, +4:53; 6. Sarina Jenzer, +5:42.
Junioren (9,8 km; 470 m, 19 Po.): .): 1. Sven Hellmüller, 1:03:45; 2. Tobia Pezzati, +0:04; 3. Thomas Curiger, +3:26; 4. Jan Brunner, +4:52; 5. Remo Ruch, +5:47; 6. Johan Böhni, +6:16.
Juniorinnen (6,0 km; 290 m, 12 Po.): .): 1. Sandrine Müller, 47:21; 2. Kerstin Ullman, +5:32; 3. Andrea Roggo, +5:35; 4. Laura Diener, +5:59; 5. Andrea Brechbühl, +8:10; 6. Hanna Müller, +10:01.

Gesamtwertung Swiss Orienteering Elite League
Herren Elite: 1. Daniel Hubmann, 115 Punkte; 2., Matthias Kyburz, 109; 3. Baptiste Rollier, 96; 4. Martin Hubmann, 93; 5. Florian Howald, 90.
Damen Elite: 1. Simone Niggli, 120 Punkte; 2. Julia Gross, 100; 3. Sara Lüscher, 99; 4. Rahel Friederich, 96; Sabine Hauswirth, 93.
Junioren: 1. Thomas Curiger, 85 Punkte; 2. Sven Hellmüller, 80; 3. Tobia Pezzati, 68.
Juniorinnen: 1. Sandrine Müller, 90 Punkte; 2. Kerstin Ullmann, 84; 3. Andrea Roggo und Laura Diener, 73.