Genau 20 Tage vor dem ersten Lauf an der Heim-WM in Flims Laax absolvierten die Schweizer Athlet*innen im Wallis ihren Testlauf über die Langdistanz. Joey Hadorn und Elena Roos durften sich dabei über einen Sieg freuen.

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Martin Hubmann


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Sabine Hauswirth

Auf der Karte «Col des Planches» oberhalb von Martigny wurde 20 Tage vor der Mitteldistanz-Qualifikation an der Heim-WM in Flims Laax der WM-Testlauf über die Langdistanz ausgetragen. Während die Athlet*innen im ersten Teil insbesondere durch Routenwahlentscheidungen gefordert wurden, galt es im letzten Teil mit vielen technisch anspruchsvollen Posten nochmals die Konzentration auf das exakte Kartenlesen im feincoupierten Gelände zu lenken.

Elena Roos durch volle Konzentration bis zum Schluss die Schnellste

Bei den Frauen gelang dies Elena Roos besonders gut. Sie setzte sich mit einer Zeit von 1:37:40 Stunden mit 56 Sekunden Vorsprung auf Natalia Gemperle und 1:47 Minuten Vorsprung auf Simona Aebersold durch. «Ich war sehr nervös und versuchte deshalb den ganzen Lauf über ruhig zu bleiben, um Fehler zu vermeiden. So gelang es mir, einen sehr kontrollierten Wettkampf ohne nennenswerte Zeitverluste ins Ziel zu bringen. Mit meiner Leistung bin ich deshalb sehr zufrieden», freut sich Elena Roos.

Währenddessen ärgert sich Natalia Gemperle über die fehlende Konzentration gegen Ende des Laufes: «Ich habe im Schlussteil einen Posten länger gesucht und dann auch noch eine falsche Route gewählt, das hat mich einige Minuten Zeit gekostet. Ansonsten hatte ich aber einen guten Lauf», erzählt sie nach dem Wettkampf, der die Läuferinnen auch durch die langen Laufzeiten extrem forderte.

«Physisch fühlte ich mich heute sehr gut – endlich, nachdem ich in den letzten Monaten immer wieder mit meiner physischen Form zu kämpfen hatte. Technisch gibt es sicher noch Einiges zu verbessern, da unterliefen mir heute doch ein paar Fehler zu viel», berichtet Simona Aebersold, die auf den dritten Rang läuft.

Joey Hadorn mit klarem Sieg

Über einen klaren Sieg durfte sich derweilen Joey Hadorn bei den Männern freuen. Mit einer Laufzeit von 1:41:36 Stunden setzte er sich mit fast fünf Minuten Vorsprung vor seinen nächsten Konkurrenten durch. «Ich bin sehr glücklich mit dem heutigen Lauf, als ich schon bald Martin Hubmann und Florian Howald aufholen konnte, gab dies ein gutes Feedback. Danach konnte ich einen guten Lauf ohne grosse Fehler ins Ziel bringen», sagt Joey Hadorn.

Auf den zweiten Rang läuft Martin Hubmann mit 4:57 Minuten Rückstand. «Ich erwischte keinen guten Start und sah dann auch bald schon die zwei nach mir gestarteten Läufer. Danach konnte ich mich steigern.»  

33 Sekunden hinter Martin Hubmann läuft Daniel Hubmann auf den dritten Rang, der ebenfalls im ersten Teil des Rennens Mühe bekundete: «Zu Beginn hatte ich ein paar Unsicherheiten und traf wohl auch nicht immer die richtige Routenwahlentscheidung. Am Ende wurde es dann auch physisch sehr hart, denn es war ein sehr langes Rennen in ruppigem Gelände. Aber insgesamt bin ich zufrieden mit dem Lauf.»

Keinen guten Tag erwischte Matthias Kyburz, der am Ende auf Rang 5 läuft. Er habe sich wohl von der Jukola – an der er auf der Schlussstrecke die Bestzeit lief – noch nicht vollständig erholt. «Teilweise war ich stehend k.o., dazu kamen Fehler im Schlussteil und eine schlechte Route zu Posten 3», ärgert er sich.

Mitteldistanz-Testlauf folgt am Samstag

Am Samstag steht in Flims auf der Karte «Uaul Runcs» der Testlauf über die Mitteldistanz an. Die Selektionen werden am kommenden Dienstag, 27. Juni, bekanntgeben. Die Schweiz hat in der Langdistanz bei den Frauen und Herren je drei Startplätze zu vergeben, in der Mitteldistanz sind es je vier, wobei Simona Aebersold und Matthias Kyburz als amtierende Europameisterin bzw. Weltmeister in dieser Disziplin einen persönlichen Startplatz haben. Hinzu kommt je ein Staffelteam à drei Athleten bzw. Athletinnen.

Die Resultate im Detail: Rangliste
Live Resultate gibt es hier: Picotiming

(Text: Annalena Schmid, Foto Startseite: Archivbild Sandro Anderes, sonstige Fotos: Orienteering Focus)