Den WM-Testlauf über die Mitteldistanz in Flims entscheiden Sabine Hauswirth und Martin Hubmann für sich. Auf Rang zwei laufen Elena Roos und Matthias Kyburz, Marion Aebi und Daniel Hubmann klassieren sich auf dem dritten Rang.

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Martin Hubmann darf sich über gelungene
Testläufe freuen


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Mit klarem Konzept zum heutigen Sieg:
Sabine Hauswirth

Auf der Karte «Uaul-Runcs» bot sich den Schweizer Athletinnen und Athleten heute die letzte Möglichkeit, um sich für einen Startplatz an der Heim-WM in Flims Laax zu empfehlen, die am 11. Juli eröffnet wird. Zusammen mit dem Langdistanz-Testlauf vergangenen Donnerstag sowie den Resultaten am Weltcup in Norwegen und weiteren bisherigen internationalen Resultaten bildet der heutige Mitteldistanz-Testlauf die Selektionsgrundlage für die OL-WM in den Bündner Bergen. Zudem zählen die beiden Testläufe über die Langdistanz und Mitteldistanz auch als Selektionskriterium für die Weltcuprunde in Tschechien, die anfangs August stattfindet. 

Das Gelände war den Athlet*innen zwar bereits durch den vom WM-OK organisierten Testwettkampf sowie einem Model Event bekannt, dennoch wurden sie in diesem OL-technisch anspruchsvollen und ruppigen Gebiet stark gefordert.

Routiniers setzen sich durch

Martin Hubmann bestätigte seine starke Form nach dem 2. Rang über die Langdistanz mit dem Sieg über die Mitteldistanz. «Ich fand eine gute Balance zwischen Risiko und Kontrolle, sodass ich ohne grosse Fehler durchgekommen bin», freut sich der Ostschweizer.

Nur 2 Sekunden hinter Martin Hubmann zeigte Matthias Kyburz nach einer nicht optimalen Langdistanz am Donnerstag eine starke Reaktion. «Es ist nicht das Gelände, in dem man einen Traumlauf erwarten kann, ich habe aber einen guten Fluss gefunden und nur zwei drei kleinere Fehler gegen Ende des Laufs zu beklagen.»

46 Sekunden hinter Martin Hubmann läuft Daniel Hubmann auf den dritten Rang. «Es war ein solider Lauf, mit dem ein oder anderen Zeitverlust. Dennoch bin ich zufrieden mit den beiden Testläufen – ich konnte an beiden Wettkämpfen gute Resultate zeigen.»

Sabine Hauswirth gewinnt bei den Frauen

Die schnellste bei den Frauen war heute Sabine Hauswirth. «Es war ein technisch anspruchsvolles Rennen, wie ich es erwartet hatte. Ich habe mir deshalb vorgenommen, immer mit einem klaren Konzept zu laufen und stets die Kontrolle zu behalten, so gelang es mir, keine grossen Fehler zu begehen», erzählt sie nach dem Lauf.

Elena Roos läuft 47 Sekunden dahinter auf den zweiten Rang. Obwohl sie mit ihrer Leistung nicht vollkommen zufrieden sei, freue sie sich natürlich sehr über die gute Rangierung. «Die Resultate zeigen, dass es in diesem Gelände fast nicht möglich, ohne Fehler durchzukommen. Ich konnte aber stets die Nerven behalten, mich gut fokussieren und so die Fehler klein behalten.»

Mit 1:07 Minuten Rückstand klassiert sich Marion Aebi auf dem dritten Rang. Sie zeigte bereits am Weltcupfinale in Davos im letzten Jahr mit einem 6. Rang, dass in der Mitteldistanz mit ihr zu rechnen ist. «Ich hatte immer die Kontrolle und nahm mir bei Unsicherheiten auch bewusst Zeit, um grössere Fehler zu vermeiden», sagt sie zu ihrem Konzept für den heutigen Testlauf.

Einen schlechten Tag zog heute Simona Aebersold ein. Sie büsste zum dritten Posten durch einen grossen Fehler fast 8 Minuten auf die Bestzeit ein. In der Folge sei es schwierig gewesen, die Konzentration wieder zu finden. Weitere Fehler schlichen sich in der Folge ein. «Physisch fühlte ich mich heute wohl zu gut und so lief ich zum dritten Posten viel zu weit und verlor total die Kontrolle», meint Aebersold. Mit Blick auf die WM hoffe sie, dass sie mit der Karte und dem Gelände besser zurechtkomme als heute, physisch fühle sie sich auf jeden Fall bereit für das grosse Saisonhighlight.

Die Resultate im Detail: Rangliste Mitteldistanz-Testlauf

WM-Team wird am kommenden Dienstag bekanntgegeben

Die Selektionen werden am kommenden Dienstagmittag, 27. Juni, bekanntgeben. Die Schweiz hat in der Langdistanz bei den Frauen und Herren je drei Startplätze zu vergeben, in der Mitteldistanz sind es je vier, wobei Simona Aebersold und Matthias Kyburz als amtierende Europameisterin bzw. Weltmeister in dieser Disziplin einen persönlichen Startplatz haben. Hinzu kommt je ein Staffelteam à drei Athleten bzw. Athletinnen.

(Text: Annalena Schmid, Fotos: Orienteering Focus)